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Nutzung des UNESCOLabels in der Eigendarstellung zweier valencianischer Kulturerbepraktiken

Die UNESCO als Aushängeschild?

Neben den Zielen der UNESCO, die Erbestätten zu schützen und auf lange Sicht, „Peace [...] upon the intellectual and moral solidarity of humanity“ herzustellen, geht mit der Einschreibung als Kulturerbe des UNESCO eine erhöhte mediale Aufmerksamkeit einher.3 Mit dem Label der UNESCO kann global geworben werden und somit können auch neue Tourist*innen akquiriert werden. Somit stellt das Branding der Erbestätte als Teil des UNESCO Kulturerbes eine Marketingstrategie dar, die von vielen der entsprechenden Sites genutzt wird.

Dies soll für zwei valencianische immaterielle Kulturerbepraktiken untersucht werden: Zum einen la Festa de la Mare de Déu de la Salut in Algemesí. Dies ist ein Fest, das zu Ehren der Schutzheiligen von Algemesí, la Mare de Déu de la Salut, abgehalten wird. Seinen Ursprung hat das Fest im Jahr 1247, als der Legende nach ein Abbild der Mare de Déu in einem hohlen Maulbeerbaum von einem Bauern aus Algemesí gefunden wurde. Das Bildnis wurde zunächst von der Nachbarstadt beansprucht und dort in der Kirche ausgestellt. An drei aufeinanderfolgenden Nächten kehre das Bildnis aber zurück nach Algemesí, was mit dem Fest geehrt wird. Dafür werden Prozessionen durch die gesamte Stadt abgehalten mit Tänzen, Musik und religiösen Theaterstücken, an denen die gesamte Stadt teilhat. Das zweite untersuchte Fest in la Festa de las Fallas de Valencia. Dies ist ein valencianisches Frühlingsfest, das seinen Ursprung mutmaßlich im 18. Jahrhundert hat und dem heiligen Josef gewidmet ist. Die genaue Entstehung ist unklar, eine Theorie ist aber, dass es auf das Verbrennen von Holzresten durch Zimmerleute zurückgeht. Es werden Paraden durch die Stadt abgehalten und Figuren errichtet, die satirische Szenen darstellen. Durch deren Verbrennung wird der Frühling willkommen geheißen.