zum Inhalt springen
Leben im Weltkulturerbe: Die Reisterrassen in den philippinischen Kordilleren

Reisterrassen in den philippinischen Kordilleren

Die Reisterrassen der philippinischen Kordilleren liegen in der Provinz Ifugao im Norden der philippinischen Hauptinsel Luzon. In der Provinz Ifugao gibt es viele Reisterrassen. Fünf Standorte wurden 1995 als ein gesamtes Weltkulturerbe in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen. 2001 wurden die Reisterrassen in den philippinischen Kordilleren auf die Liste des gefährdeten Welterbes eingetragen. Als Gründe wurden aufgeführt, dass 25 bis 30 % der Reisterrassen verlassen und beschädigt sind. Zudem, dass es zu wenig beziehungsweise zu unregelmäßige finanzielle Unterstützung seitens der Regierung gibt und keine internationale Hilfe mobilisiert wurde. Ein weiterer Grund war, dass in der Region eine unregelmäßige Entwicklung stattfand, zum Beispiel durch den Bau von Gebäuden und Hotels und, dass der Zugang in die Region für Tourist*innen schlecht ausgebaut ist. Nach verschiedenen Maßnahmen und Programmen wurden die Reisterrassen 2012 wieder von der roten Liste des gefährdeten Welterbes gestrichen. Auch wenn die Reisterrassen nicht mehr auf der roten Liste des gefährdeten Welterbes stehen, zog sich das Problem des Verfalls von Reisterrassen wie ein roter Faden durch meine Recherchen.

Der Reisanbau auf den hoch gelegenen Reisfeldern ist schwere körperliche Arbeit und scheint zudem nicht besonders ertragreich zu sein. Arbeitsmöglichkeiten außerhalb der bergigen Region und in umliegenden Städten können deshalb attraktiver oder notwendig sein, um die eigene Familie zu ernähren. Ich interessierte mich während meiner Forschung für die Menschen, die dennoch vor Ort bleiben und ihr Leben in den Reisterrassen führen. Meine übergeordnete Frage war, welche Bedeutung die Reisterrassen im Leben der Menschen einnehmen. Dies brach ich nach einigen Gesprächen runter und untersuchte die Bedeutung der Reisterrassen für die sozioökonomischen Lebensverhältnisse der lokalen Bevölkerung und wie der Verfall von Reisterrassen in diesem Zusammenhang wahrgenommen wird. Um dies zu beantworten, verbrachte ich vier Wochen auf den Philippinen. Den Hauptteil meiner Forschung führte ich in Batad durch, ein Dorf umgeben von Reisterrassen, welche zu den fünf Standorten des UNESCO Weltkulturerbes gehören. Meine Erkenntnisse, Schwierigkeiten und neu aufgekommenen Fragen lege ich in meinem Forschungsbericht dar.