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UNESCO Welterbe - Globales Schutzsystem zwischen global-universalistischen Idealen und lokal-nationalen Partikularinteressen

 

Mit dem 1972 von der UNESCO verabschiedeten „Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt“ wurde die Idee eines schützenswerten, globalen Gemeinguts von kulturellen Stätten und kulturellen Ausdrucksformen, deren Erhaltung sowohl Pflicht als auch Recht der gesamten Menschheit ist, geboren. Das prestigeträchtige Welterbe-Siegel ist längst Teil nationaler Kulturpolitik geworden, verheißt es doch aufgrund des globalen Bekanntheitsgrades einen großen touristisch-ökonomischen Nutzen für Unternehmen. Für Bevölkerung und Umwelt vor Ort kann dies jedoch nicht nur positive Auswirkungen haben.

Diese Komplexität von Interpretationen und Interessen der verschiedenen Akteure thematisiert das Lehrprojekt.

  • Wie verhält es sich mit der Idee eines „kulturellen Erbes“ in einer Welt globaler Bezüge und „fluider“, transnationaler und multikultureller Räume einerseits und der Verortung von Kultur als (national aber auch lokal) identitätsstiftendem Diskurs andererseits?
  • Wie wird mit der Idee der kollektiven Verantwortung für das Gemeingut „Welterbe bzw. Kulturerbe der Menschheit“ auf den Ebenen der verschiedenen Ordnungseinheiten umgegangen?
  • Spielt Welterbe im Alltagskontext lokaler sowie transnationaler Lebensräume (Migration, Flucht, Vertreibung) eine Rolle bzw. welche Funktion könnte es in diesem Kontext übernehmen?

Mit solchen und ähnlichen interdisziplinären Fragen setzt sich ein Teilnehmerkreis von Studierenden verschiedener Fächer über einen Zeitraum von zwei Semestern auseinander.

Praxisorientierte Projektarbeit mit individuell zugeschnittener Betreuung

 

Dem Konzept des „forschenden Lernens“ folgend, werden verschiedene Lehr- und Lernformen angeboten, die eine selbstständige und praxisorientierte Projektarbeit in kleinen Gruppen ermöglichen und mit individuell zugeschnittener Betreuung kombinieren. Die Forschungsklasse läuft über 2 Semester als praktische Übung mit Anwesenheitspflicht bei allen angebotenen Lehr- und Lernformen.

Die Forschungsklasse Welterbe findet seit 2015 statt und wurde unter anderem ermöglicht im Rahmen der Innovation in der Lehre der Universität zu Köln.