zum Inhalt springen
Die Krakauer Krippentradition „szopka“ als immaterielles Kulturerbe

Am Puls der Zeit?

Der hier vorliegende Forschungsbericht wirft im Rahmen der Forschungsklasse Welterbe einen Blick in unser Nachbarland Polen, genauer gesagt in dessen ehemalige Hauptstadt Krakau. Vielen ist sie bekannt als Stadt bedeutender Denkmäler, Kunst- und Bauwerke, als Schmelztiegel von Vergangenheit und Moderne und als akademisches und kulturelles Zentrum des Landes. Weniger bekannt ist hier jedoch die seit dem 19. Jahrhundert gepflegte Krippentradition, im polnischen genannt „szopka“.[1] Seit 2018 steht diese als erster polnischer Eintrag auf der UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes. Die im Zentrum der Tradition stehenden Krippen stehen auch im Fokus meiner Forschungsarbeit. Im Rahmen dieser gilt es zu beantworten, inwieweit zeitgenössische Entwicklungen in der Krippentradition berücksichtigt werden und ob sich bestimmte Darstellungsmuster erkennen lassen? Theoretisch und thematisch eingebettet ist diese Arbeit vor dem Hintergrund des material turn dabei in der materiellen Kulturforschung. Denn obwohl sich die Geschichtswissenschaft weiterhin skeptisch gegenüber dieser zeigt und dabei oft auf deren „sperrige Quellengattung[2] verweist, gelten doch gerade in der Public History Objekte als Zeichenträger, als Quellen der Geschichtsforschung und als Medien der Geschichtsvermittlung. Sie sind „ein zentrales Element der Public History, das mit der Methode der Materiellen Kultur entschlüsselt werden kann[3].

 


[1] Vgl. Kawolska, Samanta: Christmas cribs: tradition of szopka art and craft in Cracow. In: International Journal of Intangible Heritage 14 (2019), S. 189-195, hier S. 191.

[2] Cremer, Anette C.: Zum Stand der Materiellen Kulturforschung in Deutschland. In: Ders./Mulsow, Martin (Hg.): Objekte als Quellen der historischen Kulturwissenschaften. Stand und Perspektiven der Forschung. Köln/Weimar/Wien 2017 (= Ding, Materialität, Geschichte 2), S. 9-23, hier S. 14.

[3] Lücke, Martin/Zündorf, Irmgard: Einführung in die Public History. Göttingen 2018, S. 65.