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“Everybody came to the road” - Dimensionen sozialer Ungleichheit im Spannungsfeld von Wiederaufbau, Welterbestatus, Politik und Alltagskultur nach dem Gorkha Erdbeben 2015

Kathmandu Valley

Im April und Mai des Jahres 2015 bebte in Nepal die Erde. Die zwei großen und vielen kleinen Nachbeben werden aufgrund der geographischen Verortung des Epizentrums als Gorkha Erdbeben bekannt. Mehr als 8000 Menschen starben bei der Katastrophe, mehr als 22.000 wurden verletzt, insg. Über 8 Mio. Menschen wurden von den Folgen des Erdbebens unmittelbar betroffen. Private Häuser, wie auch die Welterbestätten des Kathmandu Tals wurden beschädigt oder zerstört. Seit 1979 trägt das Tal mit seinen sieben Monument Zones den Status Weltkulturerbe. Dazu zählen die drei ehemaligen Königshöfe, die Durbar Squares von Kathmandu, Patan und Bhaktapur, die buddhistischen Stupas Swayambhu und Boudhanath sowie die hinduistischen Tempel Pashupatinath und Changu Narayan.

Seit dem Erdbeben sind 2 Jahre vergangen und der Wiederaufbauprozess dauert noch immer an. Manche Welterbestätten sind bereits wieder aufgebaut, bei anderen dauert der Prozess noch an. Gleichzeitig berichten die Medien, dass von internationalen Geldgebern hohe Beträge für den Wiederaufbau zur Verfügung gestellt werden.

Dies führte mich zu der Frage, was mit den Geldern passiert und falls sie genutzt werden, wofür genau sie eingesetzt werden. Die Vermutung liegt nahe, dass die Gelder in erster Linie in den Wiederaufbau der Welterbestätten fließen. Eine weitere Annahme war, dass die Welterbestätten nur von bestimmten Gruppen genutzt werden und dadurch Konflikte und Benachteiligungen entstehen. Dies brachte mich schließlich dazu, meine Forschungsfrage wie folgt zu formulieren: Welche Auswirkungen hat der Wiederaufbau der UNESCO Welterbestätten nach dem Erdbeben 2015 auf soziale Ungleichheiten in Kathmandu?

Um dieser Frage nachzugehen, begab ich mich für eine 5-wöchige Forschungsreise nach Kathmandu, die laute und bunte Hauptstadt Nepals.

Mit den Ergebnissen der Forschung konnte ich meine Hypothesen teils bestätigen, teils widerlegen sowie viele neue Aspekte herausarbeiten, die ich im Vorfeld nicht bedacht hatte. So erfuhr ich im Feld, dass im Zuge des Wiederaufbaus der privaten Häuser wie auch Welterbestätten soziale Ungleichheiten in Erscheinung treten. Durch verschiedene Faktoren, wie beispielsweise das Handeln der Regierung, werden diese sozialen Benachteiligungen teilweise sogar verstärkt. In meinem Forschungsbericht gehe ich ausführlich darauf ein, welche Aspekte im Detail eine Rolle spielen. Wer also Lust bekommen hat, den möchte ich herzlich einladen, meinen vollständigen Bericht zu lesen. Namasté! :-)