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Das iranische Neujahrsfest bei den indischen Parsen

Nourûz

Das Nourûz-Fest
Alljährlich beginnt für ca. 300 Millionen Menschen am 20. oder 21. März mit dem kosmischen Frühlingsbeginn die Feierlichkeiten des Nourûz-Festes, das wie kein anderes Fest für kulturelle Vielfalt und die Koexistenz der Völker steht. Eine Besonderheit des Nourûz ist die Art wie es zelebriert wird, was regional stark variieren kann und nochmals die Vielfältigkeit dieses Festes unterstreicht. Dennoch birgt das Fest viele Merkmale des Zoroastrismus und geht mit hoher Wahrscheinlichkeit auch aus dieser Religion hervor, die einst die führende Asiens war. Heute wird sie jedoch lediglich von einigen 10.000 Anhängern weltweit praktiziert. Aufgrund eben dieses vielfältigen Charakters wurde das Nourûz-Fest im 2016 von der UNESCO in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

Parsen in Indien
Da ich jenen oben genannten zoroastrischen Ursprung erforschen wollte, beschloss ich, meine Forschung in Mumbai, einem der weltweit größten Zentren der Zoroastrier, durchzuführen. Die dort ansässigen Anhänger werden Parsen bzw. lokal Parsis genannt, ein Endonym was auf ihre iranische bzw. persische Herkunft hinweisen soll. Mein Ziel war es einerseits die Bedeutung des Festes für die Parsen an sich zu ermitteln und zudem zu sehen ob in der Ausführung signifikante Unterschiede zum Ritus im Iran bestehen. Um dies so effizient wie möglich durchführen zu können, war es vor allem wichtig  nicht als Tourist oder Backpacker wahrgenommen zu werden, sodass ich stets in einheimischer Tracht auftrat.

Ergebnisse
Um meine Ergebnisse vorwegzunehmen: Das Nourûz-Fest spielt keine große Rolle für die Parsen, wenn es um die Bindung zum Ursprungsland Iran geht. Allerdings habe ich andere Einflüsse feststellen können, die sich in der Architektur widerspiegeln.

Die Architektur
Das wohl offensichtlichste Indiz für eine kulturelle Identifizierung stellt die Architektur dar. Beispielsweise kann man an der Fassade von Feuertempeln einen starken achämenidischen Einfluss erkennen. Entsprechende Bilder (1 und 2) sind auf dem Poster zu sehen. Das Farvahar, das Symbol des Zoroastrismus, ist zum Teil auf beiden Bildern zu erkennen.